» Immer mehr Menschen leiden an Lebensmittelunverträglichkeiten. Im Volksmund spricht man gerne generell von Nahrungsmittelallergien, wobei man wissenschaftlich die echten Nahrungsmittelallergien, welche durch sog. IgE-Antikörper ausgelöst werden, von Nahrungsmittelunverträglichkeiten (sog. Pseudoallergien) und Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten unterscheidet. Echte Nahrungsmittelallergien z.B. auf Eier oder Schalentiere sind im Vergleich zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten zwar seltener, nehmen allerdings wie diese ebenfalls seit Jahrzehnten immer mehr zu. Während man auf Nahrungsmittelallergien in der Regel innerhalb von 2 h reagiert, können Beschwerden bei Unverträglichkeiten auch erst nach Tagen auftreten. Typische Symptome können sein: Ekzeme oder Neurodermitis, Blähungen, Sodbrennen, Migräne und Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen oder auch chronische Erschöpfung. Sogar die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten DGVS hat endlich zugegeben, dass eine Glutenempfindlichkeit die Ursache dazu sein kann.
Als Hauptursache für Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist am ehesten unsere moderne Lebens- und Ernährungsweise zu vermuten.
Unsere Nahrung ist heute häufig gentechnisch verändert und enthält heute eine Vielzahl von Zusatzstoffen, die allergische Reaktionen hervorrufen könne. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn 80% unserer Immunzellen liegen im Darmbereich.
Deswegen sehen wir als ganzheitlich arbeitende Ärzte den Konsum von Kuhmilch sehr skeptisch. Denn in einem Liter Milch aus dem Supermarkt ist die Milch von tausenden Kühen enthalten. Noch sind die Kühe nicht geklont, so dass jede Kuh ein eigenes Eiweißprofil hat. Unser Immunsystem muss sich quasi auf das Eiweiß von Tausenden Kühen einstellen. Häufig ist also nicht der Milchzucker das Problem, sondern das Kuhmilcheiweiß. Früher Konsum von Kuhmilch steigert massiv das Allergierisiko. Der Verzicht auf Kuhmilch führt häufig zu einer raschen Besserung von Neurodermitis oder Heuschnupfen. Abgesehen ist die heutige Produktion von Milch mehr als ethisch fragwürdig.
Ich gehe auch davon aus, dass die stetige Zunahme der Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) sowohl im massiv gesteigerten Verzehr von Weizen als auch in genetisch veränderten Getreidesorten begründet liegt. Hinzu kommen neue Obst- und Gemüsesorten, die schön ausschauen, aber weniger sekundäre Pflanzenstoffe (Mikronährstoffe) enthalten, gerne unreif geerntet und dafür lange gelagert werden. Die Betroffenen bekommen Juckreiz im Gaumen, Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfälle. Häufig wird darauf hin eine Fruktose-Intoleranz festgestellt, dessen Ursache aber wahrscheinlich im viel zu schnellem Essen und mangelndem Kauen liegt. Die Folge ist, dass noch weniger Obst und Gemüse gegessen wird. Somit kann man aber auf Dauer nicht gesund bleiben. Durch den hohen Gebrauch von Antibiotika in der Medizin und in der Landwirtschaft wird zusätzlich sich unser Mikrobiom (Darmflora) geschädigt, was wiederum negativen Einfluss auf unser Immunsystem und unsere Gesundheit haben kann.
Kurz gesagt: Je denaturierter unsere Ernährung und unser Lebensstil, desto mehr reagieren wir auf Nahrungsmittel.
Problematisch ist die Diagnostik. Der klassische Prick-Test zeigt nur die typische Reaktion bei Nahrungsmittelallergien an, nicht jedoch bei Unverträglichkeiten. Energetische Teste wie Bioresonanz und Kinesiologie oder der sog. IgG-4-Test gelten als unwissenschaftlich und werden von der traditionellen Medizin abgelehnt.
Bioresonanztest und Muskeltest sind einfach und preiswert und werden in unserer Praxis und Klinik seit Jahrzehnten mit Erfolg eingesetzt.
Neben der Testung auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten raten wir Betroffenen dazu, möglichst naturbelassene Nahrungsmittel zu sich zu nehmen und bei Obst und Gemüse auf alte Sorten aus
ökologischem Anbau zurückzugreifen.